Ausflüge mit Drillingen und vier Kindern

Was? Ihr habt einen Ausflug mit den Fahrrädern gemacht? Mit vier Kindern?
So, oder so ähnlich könnte man reagieren, wenn man von unseren heiß geschmiedeten Plänen hört. Als Familie mit Drillingen, oder auch als Familie mit vielen Kindern, wird man oft als unflexibel oder gebunden eingeschätzt. In großen Teilen trifft das auch zu, zumindest, wenn man manche Dinge nicht einfach mal macht!
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Meistens sind wir tatsächlich momentan noch mit dem Kinderwagen unterwegs. Ganz klassisch gehen wir dann spazieren und besuchen einen Park oder Spielplatz. Doch mit der Zeit wuchs in uns der Wunsch nach einer Abwechslung. Wir wollten nicht immer nur herumspazieren und auf ein und demselben Spielplatz abhängen. Alle Wege und Ausflüge, die wir fußläufig von zu Hause aus erreichen konnten, haben wir schon lange mehrfach ausgeschöpft. Und mit Auto + Kinderwagen, war es alles doch immer recht aufwändig und wie fühlten uns nicht so spontan dabei. Wieso also nicht mal einen Ausflug mit den Fahrrädern wagen? Geht nicht mir vier Kindern? Doch, es geht. Und zwar ziemlich gut. Wir entschieden uns dazu, es mit einem Fahrradanhänger zu versuchen. Unsere erste Idee war es, mit der Kombination aus einem Anhänger und einem Kinderfahrradsitz, die Drillinge zu transportieren und Damian dann mit seinem eigenen Fahrrad fahren zu lassen. Doch dieser Versuch scheiterte leider ganz schnell, da Damian noch zu viel Hilfe beim Fahrradfahren brauchte, und mit seinem Laufrad natürlich nicht mithalten konnte, so dass wir diesen Ausflug ganz schnell abbrechen mussten.20190330_153439.jpg

Ein zweiter Anhänger musste also her. Die Produkte der North 13,5-Reihe von Jollyroom, schienen dabei genau zu uns zu passen und der North 13,5 Roadster erschien uns auch geräumig genug, um Damian mit seinen 4 ½ Jahren zusammen mit einem seiner Geschwister transportieren zu können. Somit besitzen wir nun also nicht nur 3 Kinderwagen (einen Drillingswagen, einen Zwillingswagen und einen Einzelwagen), sondern auch noch zwei Fahrradanhänger und einen Kinderfahrradsitz, der sicher auch bald zum Einsatz kommen wird. Selbstverständlich mussten wir uns auch noch mit Helmen ausstatten, die für die Sicherheit für Kind und Erwachsener unerlässlich sind und haben diese einfach direct bei Jollyroom mitbestellt.
Als nun also alle Kinder sicher in ihren Anhängern untergebracht waren, konnte es losgehen. Was mir direkt aufgefallen ist: Der Anhänger ist sehr leicht. Zumindest ohne Kinder. Und leicht zu schieben war er ebenso, denn dadurch, dass er eine Art Lenkstange zusätzlich zu der Fahrradhalterung besitzt, kann man ihn auch wie einen Zwillingswagen schieben. Das kam mir das eine oder andere mal sehr gelegen: als wir die Fahrräder an einem steilen Berg schieben mussten, konnte mein Mann meinen Anhänger von hinten zusätzlich anschieben. Gut für mich, in dem Fall, denn ich war ungelogen bestimmt seit 10 Jahren auf keinem Fahrrad mehr und fühlte mich ein bisschen aus der Übung. Ganz im Gegensatz zu meinem Mann, dessen Leidenschaft das Fahrradfahren zumindest im BMX- und Dirt Bereich ist. Okay, weite Sprünge konnte er an diesem Tag mit den Kindern im Schlepptau auch nicht machen. War aber vielleicht auch besser so.

Nach einem zögerlichen Start meinerseits und einer kleinen Eingewöhnungzeit, lief es dann allerdings sehr gut bei mir und ich habe mich sehr wohl auf dem Fahrrad gefühlt. Natürlich habe ich das Gewicht deutlich gespürt, dass ich da hinter mir hergezogen habe. Allerdings habe ich es mir trotzdem schwerer vorgestellt. Der Ausflug, hat uns beiden als Eltern ein so schönes Freiheitsgefühl gegeben, denn wir hatten das Gefühl, als machten wir diesen Ausflug auch mal wieder nur für uns. Die Kinder, sind halt dabei. Ganz oft ist das eben genau andersherum, aber auf dem Fahrrad sitzend, während wir den Wind spürten, das Wetter genießen und die Landschaft dabei anschauen konnten, das hatte schon viel mit Freiheit zu tun. Wir beide machen ohnehin gerne Sport und für meinen Mann war das Fahrrad ja immer schon eine Leidenschaft, somit haben wir für uns eine super Möglichkeit gefunden, uns beiden etwas Gutes zu tun und dies in unseren Alltag zu integrieren. Und dabei waren wir so schön flexibel, das heißt, wir konnten jederzeit anhalten, eine Pause machen, die Kinder eine Runde spielen lassen, dort, wo man eben gerade ist und wo man möchte, und dann würde es eben weitergehen.
Und so taten wir es auch! Ein Päuschen machen, genau dort, wo wir es schön fanden. Auf einer Wiese wurde dann Picknick gemacht und für alle war es irgendwie sehr aufregend. Meine Ängste, die ich verspürte, die Kindern könnten in alle Richtungen wegrennen, weil es eben mal kein abgezäunter Spielplatz war, waren völlig unbegründet. Sie blieben lieb bei uns sitzen, denn auch für sie war es alles neu. Auch ihre Freiheit.20190407_164319

Und im Gegensatz zu dem Theater, das wohl fast alle Eltern kennen, wenn man das Kind zurück in den Kinderwagen setzen will, stiegen sie genauso gerne wieder in ihren neuen „Wagen“ ein, denn auch dann wurde es ja nie langweilig. Schon alleine die Geschwindigkeit, mit der sie gefahren wurden, machte ihnen Freude. Und durch die großen seitlichen Fenster, hatten sie einen super Blick. Sie waren sofort beeindruckt, sobald sie auch nur einen Meter mit dem Hänger von mir gezogen wurden! Man hat ihnen angesehen, dass es auch für sie eine willkommene Abwechslung war und wollten gar nicht stillstehen. Selbst als ich auf dem Rückweg an einem Berg scheiterte, während mir der Papa fröhlich davonradelte, hörte ich sofort von Hinten die Beschwerde-Rufe: “Mama wieder hinsetzen. Mama fahren!” Danke auch, meine lieben Kinder, ihr habt gut Reden in eurem komfortablen Gefährt. Zudem waren sie dort auch gut vor dem momentan noch frischen Fahrtwind geschützt. Zwischendurch habe ich mir nämlich genau darüber Gedanken gemacht. Doch die Kinder haben singend im Anhänger gesessen und mich prächtig unterhalten „Tuck mal Mama, eine Taube!“ oder „Tuck mal Mama, da ist Wasser!“ waren einige der Sätze die ich häufig hörte, wenn sie mal nicht „Oh Tannenbaum“ (warum auch nicht kurz vor Ostern) oder den gerade eben erst erfunden Song vom Anhänger trällerten. Der ging etwa so „Anhänger, Anhänger, An-an-an-hänger!“ Gute Laune, hatten wir jedenfalls alle! Natürlich bin ich mit den zwei Kindern im Schlepptau trotzdem ganz schön ins Schwitzen gekommen, aber hey, ich wollte ja eh wieder mehr Sport machen. So hab ich doch direkt alles vereint und mit der Familie zusammen, macht es ohnehin am meisten Spaß. Denn was gibt es schöneres, als mit vier Kindern diese Freiheit zu spüren. Eine Freiheit, die ich ganz oft in meinem Alltag mit den Drillingen nicht spüre. Manchmal muss man sich die Dinge einfach trauen. Einfach anpacken und machen. Nur dann kann man so wunderbare Tage verbringen und am Ende sogar sagen: Ja, das machen wir noch mal!

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